Beim Besuch von Clemens Hoch, Staatsminister beim vdK-Ortsverband Mayen stand die medizinische Versorgung in der Region im Mittelpunkt. Vorsitzender Rolf Schäfer eröffnete die Veranstaltung mit einem deutlichen Appell: „Die medizinische Versorgung ist eine der größten Herausforderungen für Mayen und das Umland. Es geht nicht nur um Infrastruktur, sondern um Lebensqualität, Sicherheit und soziale Teilhabe – gerade in einer älter werdenden Gesellschaft.“ Schäfer betonte, dass die Politik hier in der Verantwortung stehe, verlässliche Strukturen zu schaffen und zu erhalten.

Staatsminister Hoch betonte die wichtige Rolle des Krankenhauses in Mayen als Scharnier in der regionalen Versorgungsstruktur, vergleichbar mit den Kliniken in Andernach oder Neuwied. Er sprach sich für ein abgestimmtes Netz aus kleinen Krankenhäusern, Schwerpunktversorgern und Regio-Kliniken aus.

Ein zentrales Thema war auch die medizinische Anschlussversorgung nach einem Krankenhausaufenthalt. „Ein häufiges Problem ist, dass Patientinnen und Patienten im Anschluss keine zeitnahen Termine bei Fachärzten bekommen – oder erst nach monatelanger Wartezeit“, so Hoch. Ein Lösungsansatz liege in einer besseren digitalen Vernetzung zwischen Krankenhäusern, Fach- und Hausärzten.

„Patienten sollten in die Lage versetzt werden, bei Bedarf direkt Fachärzte in den Kliniken aufsuchen zu können, wenn die ambulanten Strukturen überlastet sind. Grundlage dafür kann eine individuelle Patientennummer und eine umfassende, transparente Gesundheitsakte sein“, erklärte Hoch. Diese Digitalisierung könne nicht nur Abläufe beschleunigen, sondern auch die Früherkennung von Erkrankungen verbessern – etwa durch eine gezielte medikamentöse Vorsorge bei beginnender Demenz. Für chronisch Erkrankte, wie Diabetiker, wurde eine Jahresüberweisung angeregt, um direkte Facharzttermine zu ermöglichen. Nicht chronisch Erkrankte sollen weiterhin über den Hausarzt gelenkt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt wurde ebenfalls nicht ausgespart: die Rolle der Zuwanderung. „Ohne die Unterstützung durch Fachkräfte aus dem Ausland wäre unsere medizinische Versorgung schon heute kaum noch aufrechtzuerhalten“, betonte Clemens Hoch. Eine gezielte und qualifizierte Zuwanderung sei notwendig, um dem zunehmenden Fachkräftemangel wirksam entgegenzutreten.