Stadt Mayen erhält insgesamt 231.300 Euro vom Land Rheinland-Pfalz zur Schaffung attraktiver Lebensbedingungen in den Stadtteilen
,,Die Verantwortlichen in Mainz müssen manchmal daran erinnert werden, dass die Lebensbedingungen und Infrastruktur-Voraussetzungen in der Fläche von Rheinland-Pfalz anders sind als in der Landeshauptstadt. Viele Ortsteile von kreisfreien und großen kreisangehörigen Städten haben in der Regel einen dörflichen oder ländlichen Charakter. Sie sind als sogenannte „Stadtdörfer“ meistens mit der Stadt, zu der sie gehören, nicht baulich zusammengewachsen. Daher freue ich mich besonders, dass ich heute den Menschen in den Stadtteilen Alzheim und Hausen im Namen unseres Innenministers Roger Lewentz zu einer Fördersumme in Höhe von insgesamt 231.300 Euro gratulieren kann“, sagte Staatsminister Clemens Hoch. Den symbolische Bescheid über die Zusage der Landeszuweisung nahm Oberbürgermeister Dirk Meid für die Stadt Mayen entgegen. Zur offiziellen Übergabe waren auch Klara Nolden, stellvertretende Ortsvorsteherin von Alzheim, und ihr Kollege aus Hausen, Ortsvorsteher Karl Josef Weber, gekommen. Sie dankten Hoch und waren sich einig, das Geld alsbald gewinnbringend für die beiden Dorfgemeinschaften einsetzen zu wollen.
Die Finanzspritze des Landes soll die „Stadtdörfer“ dabei unterstützen, attraktive Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen zu schaffen. In einem Leitbildprozess wurden verschiedene Maßnahmen angedacht, die mit der Förderzusage nun weiter ausgearbeitet und innerhalb der nächsten beiden Jahre umgesetzt werden können. 90 Prozent der kalkulierten Gesamtkosten aller förderfähiger Maßnahmen in Höhe von 257.000 Euro trägt dabei das Land. Dem Leitbildprozess vorausgegangen waren verschiedene Bürgerbefragungen, ein gemeinsamer Austausch der Stadtteile und daraus folgend eine Priorisierung der Bürgerwünsche.
In Alzheim sollen zum Beispiel ein Jugendtreff geschaffen sowie auf dem Dorfplatz Sportgeräte und Sitzgelegenheiten eingerichtet werden. Darüber hinaus ist geplant, die Brunnenanlage in Alzheim-Allenz zu erneuern und den dortigen Dorfplatz neu zu gestalten. In Hausen und Betzing werden Seniorenbänke und -bewegungsgeräte aufgestellt und im Hausener Tal wird ein neuer Spielplatz gebaut. Zudem soll der Außenbereich des Jugendtreffs mit einer Skaterbahn-Halfpipe und einem Basketballfeld aufgewertet werden. Auch beim Thema Erhöhung der Verkehrssicherheit wird sich in den beiden „Stadtdörfern“ etwas tun: Auf der Hausener Landstraße und in der Talstraße können Autofahrer mittels solarbetriebener Messtafeln zukünftig ihre Geschwindigkeit selbst kontrollieren. In Alzheim werden in der Monrealer Straße Maßnahmen getroffen, um den Verkehr zu beruhigen.
„Da diese Stadtteile weder Zugang zu den Förderprogrammen der Dorferneuerung haben, noch in die Förderkulisse der Städtebauförderung passen, hatte das Ministerium des Innern und für Sport im Jahr 2016 das Modellvorhaben „Stadtdörfer“ initiiert“, erklärte Hoch. Das Interesse am Modellvorhaben sei ungebrochen groß, so der Staatsminister weiter. „Schön, dass Mayen in der Nähe meiner unmittelbaren Heimat Anfang 2020 für das Modellvorhaben ausgewählt wurde!“, sagte der Andernacher abschließend.