Staatsminister Clemens Hoch, MdL besuchte die Kläranlage in Andernach

Um aussagekräftige Faktoren über die Corona-Infektionslage gewissenhaft beurteilen zu können, startete das Land Rheinland-Pfalz Anfang Oktober in 14 Kläranlagen ein flächendeckendes Abwassermonotoring. Zu den 14 beteiligten Kläranlagen gehören die Einrichtungen in Andernach, Bad Kreuznach, Germersheim, Kaiserslautern, Koblenz, Landau, Mainz, Montabaur, Pirmasens-Blümelstal, Pirmasens-Felsalbe, Speyer, Worms, Zweibrücken und Trier. Zweimal in der Woche werden jeweils dienstags und donnerstags Proben genommen und im Labor von „Bioscientia“ in Ingelheim auf die Höhe der Virenlast und mögliche Mutanten untersucht. Die von Bioscientia kommenden Ergebnisse werden anschließend durch das Krebsregister Rheinland-Pfalz gesammelt, in eine Datenbank überführt und für weitere Analysen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird es mindestens zweimal im Monat eine Untersuchung auf die aktuell vorherrschenden Virusvarianten geben, um ein umfassendes Bild über die Infektionslage zu bekommen. Das Projekt ist derzeit auf ein halbes Jahr mit Option auf Verlängerung angelegt und wird durch das Land finanziert.

Um sich ein Bild vor Ort machen zu können, besuchte Staatsminister Clemens Hoch, MdL in der vergangenen Woche die Kläranlage Andernach, wo er von Amtsleiter Reiner Schmitz herzlich willkommen geheißen wurde. Begleitet wurde er von Udo Dames (SPD-Kandidat für das Amt des Andernacher Oberbürgermeisters). 

Nachdem der Laborant der Kläranlage, Sebastian Wiemer zur Demonstration des technischen Ablaufs eine vierte 1-Liter-Probe aus einer „24 Stunden-Mischprobe“ gezogen hatte, sagte Gesundheitsminister Hoch, dem die Ergebnisse der ersten drei Proben bereits vorlagen: „Während die Belastung bei der zweiten Probe nur leicht erhöht war, hat die Virenlast sich bei der dritten Probe bereits verdoppelt. Das spiegelt jedoch nicht die Inzidenzen wider, die sich dagegen nicht verdoppelt haben.“ Woran dies jedoch genau liege, könne man derzeit noch nicht sagen, so Clemens Hoch, der zum Abschluss seines Besuches betonte: „Ich freue mich jedenfalls sehr, dass die Kläranlage Andernach mit einer beeindruckenden Akribie an dem Abwassermonotoring teilnimmt. In ein paar Wochen werden wir sehen, was die vierte Probenentnahme aussagt. Die Ergebnisse werden auf der Internetseite des Landesuntersuchungsamtes veröffentlicht.“ 

Neben dem Abwassermonitoring wird in Rheinland-Pfalz eine sogenannte „Sentinel-Kohorte“ (repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung) regelmäßig getestet. Die Ergebnisse geben u.a. Aufschluss über das Infektionsgeschehen einschließlich der Ausbreitung bestimmter Virus-Varianten.