Clemens Hoch und Marc Ruland gedenken den Opfern des Holocaust

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Deutschland Synagogen zerstört und in Brand gesteckt, Wohnungen zerstört, Geschäfte geplündert und zahlreiche jüdische Menschen misshandelt und ermordet. Die Shoah bleibt ein beispielloses Verbrechen in der Menschheitsgeschichte. Im Zuge der Novemberpogrome von 1938 wurde auch die Synagoge in Andernach durch die SA niedergebrannt und die verbliebene Ruine wenig später abgebrochen. Bei der Andernacher Synagoge handelte es sich um eine der letzten vor 1938 eingeweihten Synagogen in Deutschland.

Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus putzten in diesem Jahr Clemens Hoch, Staatssekretär, und der Andernacher SPD-Vorsitzende Marc Ruland, MdL die verlegten „Stolpersteine“ in Andernach.

Die Idee der „Stolpersteine“ geht auf den Künstler Günter Demnig zurück, der 1992 damit begonnen hat, Messingsteine als Gedenktafeln in den Boden zu legen. Sie erinnern an die Menschen, die während der NS-Zeit deportiert und ermordet wurden. Im Rahmen der Projektwoche „Schule gegen Rassismus“ am Kurfürst-Salentin-Gymnasium setzten sich in Andernach Schülerinnen und Schüler mit dem tragischen Schicksal der jüdischen Schüler in der NS-Zeit auseinander. Neun jüdische KSG-Schüler sind in Konzentrationslagern umgekommen oder gelten seitdem als „verschollen“. 2011 erfolgte die Vorarbeit für die Verlegung der so genannten „Stolpersteine“. Die Steine sollen also den Vorbeigehenden an die ehemaligen Nachbarn, Kollegen und Schulkameraden erinnern, die nebenan lebten und arbeiteten.

„Am Tag der abscheulichen Novemberpogrome wollen wir zum Gedenken an die Opfer des Holocaust aufrufen. Wir wollen mit unserer Aktion ein Zeichen setzen und die Erinnerung an die Menschen wachhalten, die hinter diesen Stolpersteinen stehen.“, erklären Clemens Hoch und Marc Ruland, MdL. 

In Andernach erinnern Stolpersteine an Werner Weinberg, Charlotte Michel, Jakob Michel, Isidor Loeb, Bertha Lambert, Simon Lambert, Lina Lambert, Frederike Lipsky, Clara Mayer, Helene Klee, Leopold Kallmann, Maximilian Klee, Eugen Meyerhoff, Moritz Meyer, Siegbert Portje, Hermann Weber, Siegmund Weber und Albert Weber. 

Die Novemberpogrome sind „ein widerwärtiger Gewaltausbruch, der auf lange Jahre der Diskriminierung, Einschüchterung und Anfeindung folgte. Sie waren ein Vorbote der unfassbaren Verbrechen der Shoah, die meine Landsleute einige Jahre später verüben sollten.“, so Bundespräsident Frank Walter Steinmeier. „Und sie sind eine eindringliche Warnung an uns heute.“ Juden sollen sich mit einer Kippa im Alltag wohlfühlen, fordert Bundespräsident Steinmeier. Zum Jahrestag der Pogromnacht erinnert er an den Kampf gegen Antisemitismus.