Staatsminister Clemens Hoch, MdL und Ralf Kraut, Kandidat für das Amt des Verbandsgemeindebürgermeisters Mendig diskutierten mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern
Die medizinische Versorgung in der Region stand im Focus einer Diskussionsrunde im Obermendiger Gasthaus Bolz, zu der die SPD-Arbeitsgruppe der VG-Mendig kürzlich eingeladen hatte. Ralf Kraut, Beigeordneter im VG-Rat und Kandidat für das Amt des Bürgermeisters der VG Mendig, begrüßte zunächst als Ehrengast Staatsminister Clemens Hoch, MdL, der nach ausführlichen Erläuterungen zum Thema des Abends auf jede Frage der anwesenden Besucher detailliert einging. Zu den Gästen zählten u.a. auch Staatsminister a.D., Gernot Mittler, Stadtbürgermeister a.D., Hans Peter Ammel und die Vorsitzende der SPD-Arbeitsgruppe der VG Mendig, Esther Rausch.
Schnelle Hilfeleistung, medizinische Versorgung, Sozial- und Notfallbetreuung stehen ganz oben auf der Agenda des VG-Bürgermeisterkandidaten Ralf Kraut.
„Die medizinische Versorgung hier im Landkreis Mayen-Koblenz, vor allem in der Verbandsgemeinde Mendig ist wirklich in Ordnung“, betonte Staatsminister Clemens Hoch, MdL. Weiter führte er aus: „Es kommen jedoch viele Menschen in die Notaufnahmen unserer Krankenhäuser, weil sie das Gefühl haben, sie würden mit ihrem medizinischen Problem nicht zeitgerecht wahrgenommen. 30 Prozent aller Menschen, die in eine Notaufnahme kommen, sind keine medizinischen Notfälle im klassischen Sinne. Da wir hier über 12 Millionen Notfälle reden, können wir uns in etwa eine Vorstellung davon machen, wie viele Menschen das bei 30 Prozent sind“, so Clemens Hoch. Außerdem ging der Gesundheitsminister auf die Einrichtung von Spezialkliniken ein, wo sehr schwer erkrankte Menschen optimal behandelt werden können. Dafür würden in den meisten Fällen auch weitere Entfernungen zu der jeweiligen Spezialklinik in Kauf genommen. Bei tatsächlichen Notfällen, wie zum Beispiel einem Herzinfarkt oder Verkehrsunfall wäre es auch für die Ersthelfer ratsam, einen längeren Anfahrtsweg zur nächsten Spezialklinik einzuplanen, sodass direkt eine fachspezifische Behandlung erfolgen könne.
Nicht zuletzt sprach Staatsminister Clemens Hoch, MdL, die so genannten „Alltagsnotfälle“ an, wie z.B. ein gebrochener Zeh am Samstagabend, bei dem es sich aus medizinischer Sicht nicht unbedingt um einen Notfall handele. Hier sei es ratsam, in jedem Fall erst einmal die 116117 anzurufen. „Unter dieser Telefonnummer bekommt man in jedem Fall von entsprechendem Fachpersonal eine ordentliche Anamnese und es wird –für den Fall, dass keine Besserung eintritt- ein prophylaktischer, zeitnaher Arzttermin organisiert“, so Hoch.
Im Verlauf des Abends sprach Clemens Hoch auch über eine Optimierung der Schlaganfall-Versorgung, medizinische Versorgung durch Facharzt- und Allgemein-Praxen sowie Standortprobleme von Arztpraxen und Krankenhäusern. Im Anschluss an seine Ausführungen meldeten die Besucher sich zu Wort und berichteten von ihren Sorgen und Nöten. Ob es sich um die negativen Erlebnisse in der Notaufnahme handelte, den Bericht eines erfahrenen Rettungswagen-Sanitäters, der mitunter für die von ihm transportierten Patienten kein freies Bett in den nahegelegenen Kliniken bekommt oder um monatelange Wartezeiten für Kassenpatienten, die einen Termin beim Facharzt anfragen – Clemens Hoch ging auf jeden Wortbeitrag ausführlich ein.