Vier Jahre nachdem der Ministerrat die Hochschulstrukturreform beschlossen und damit die Weichen für die Trennung, Verselbstständigung und Fusion der drei rheinland-pfälzischen Universitätsstandorte Kaiserslautern, Koblenz und Landau gestellt hat, ist es seit dem 01. Januar 2023 Fakt: Die Universität Koblenz wird eigenständig und an den Standorten in Kaiserslautern und Landau geht die Rheinland-Pfälzische Technische Universität (RPTU) an den Start.

„Mit der Universität Koblenz und der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität bietet sich viel Potenzial und eine spannende Perspektive für eine moderne Hochschullandschaft. So versprechen wir uns von einer eigenständigen Universität im Norden des Landes mehr Sichtbarkeit sowie eine stärkere Handlungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Und im Süden wird mit rund 160 Studiengängen, 300 Professorinnen und Professoren sowie 20.000 Studierenden eine starke Technische Universität etabliert mit großem Potenzial in der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Spitzenforschung. Mit der neuen Struktur stärken wir zugleich die Regionen als Wissenschaftsstandorte“, erläutert Wissenschaftsminister Clemens Hoch, MdL.

Die Hochschulstrukturreform ist ein zentrales Projekt der rheinland-pfälzischen Hochschulpolitik und sie ist hinsichtlich der bereits getätigten und der noch ausstehenden Herausforderungen einzigartig in der Wissenschaftslandschaft. Die Reform hat vorgesehen, dass der Universitätsstandort Koblenz eigenständig wird, und dass der bisherige Standort in Landau mit der Technischen Universität Kaiserslautern fusioniert. In der Folge wird der Verwaltungsstandort der bisherigen Universität Koblenz-Landau in Mainz aufgelöst. Mit der neuen Universität sowie der Hochschule Koblenz entsteht damit im Norden von Rheinland-Pfalz ein regionales Wissenschaftszentrum. Neben der Lehrerbildung kann dort auch der Bereich Informatik zur Profilbildung beitragen. In der Verbindung zwischen der Technischen Universität Kaiserslautern und dem Universitätsstandort Landau mit seinen starken Schwerpunkten etwa in den Bereichen der Bildungswissenschaften, der Umweltwissenschaften und der Psychologie ergeben sich große Potenziale im Bereich der Künstlichen Intelligenz, der Bildungsforschung und der Nachhaltigkeit. 

Während für die Universitäten die strukturelle Organisation in den letzten Monaten im Vordergrund stand, hatte das Ministerium die Hauptaufgabe, im Zuge des Doppelhaushalts 2023/24 die beiden Hochschulen finanziell gut aufzustellen. „Wir wollen, dass die Neustrukturierung der Universität Koblenz-Landau ein Erfolg wird und dass die neue Universität Koblenz und die neue Rheinland-Pfälzische Technische Universität (RPTU) mit guten Voraussetzungen starten. Im Zuge des Haushaltsplans für 2023 und 2024 haben wir für die beiden Universitäten ein riesiges Paket schnüren können. 99 zusätzliche Stellen und über 15 Millionen Euro erhalten die beiden Universitäten für ihre Entwicklung und Sicherstellung des Hochschulbetriebs. Das ist eine enorme Summe und ein ausgezeichnetes Fundament, um die Hochschulentwicklung an allen drei Standorten in den kommenden Jahren zu gestalten“, sagte Clemens Hoch, der hinzufügte: „Der Strukturprozess ist jedoch mit dem 1. Januar 2023 nicht beendet. Wir wissen aus Erfahrungen mit ähnlichen Fusions- und Umstrukturierungsvorhaben bei Hochschulen, dass es noch einige Jahre dauern kann, bis sich die neue Form an den Hochschulen eingespielt hat. Ich bin jedoch sehr zuversichtlich, dass die Uni Koblenz und die RPTU dies meisterhaft leisten werden.“