Trotz der Maßnahmen, die Bund und Länder Mitte Oktober vereinbart hatten, steigt die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus inzwischen in nahezu allen Regionen Deutschlands mit exponentieller Dynamik an. Dies hat dazu geführt, dass bereits in zahlreichen Gesundheitsämtern eine vollständige Kontaktnachverfolgung nicht mehr gewährleistet werden kann, was wiederum zu einer beschleunigten Ausbreitung des Virus beiträgt.
Um die Infektions-Welle zu brechen, gelten vom 2. bis zum 30. November deutschlandweit strengere Maßnahmen. Bund und Länder sind sich darüber im Klaren, dass es sich um sehr einschneidende Maßnahmen handelt. Sie seien jedoch notwendig und mit Blick auf das zu schützende Rechtsgut der Gesundheit der Bevölkerung und zur Abwendung noch umfangreicherer wirtschaftlicher Schäden im Falle einer unkontrollierten pandemischen Entwicklung verhältnismäßig. Zum ersten digitalen Bürgerdialog rund um das brandaktuelle Thema Corona hatte das 2-für-Mainz Team, Clemens Hoch, Staatssekretär, und der Landtagsabgeordnete Marc Ruland in der vergangenen Woche eingeladen. Unter den anwesenden Teilnehmern befand sich u.a. auch Andernachs OB Achim Hütten.
Während Marc Ruland das Meeting souverän moderierte, beantwortete Clemens Hoch in aller Ausführlichkeit die vielen Fragen der Teilnehmer. Zunächst jedoch gab er eine Zusammenfassung des aktuellen Stands: „Wir müssen ab heute (02.11.) den „Wellenbrecher-Lockdown“ wiederholen, weil die Entwicklung der Corona-Fallzahlen besorgniserregend ist. Die meisten von uns haben darauf geachtet, die persönlichen Kontakte zu reduzieren, weil nur dadurch die Infektionskette unterbrochen werden kann. Wir hatten dabei die Gewissheit, wenn wir eine Inzidenz von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner und Woche haben, kommen wir bei der Nachverfolgung der Zahlen irgendwann einmal an unsere Grenzen und dann erreicht man einen Punkt, in dem das System kippt. Bestes Beispiel hierfür sind Belgien, Frankreich und die Niederlande, die diesen Punkt verpasst haben. Während die landesweite Inzidenz auf über 100 gestiegen ist, rechnen wir in den nächsten Tagen noch mit einem weiteren Anstieg.“ Um die Tragweite der Entwicklung deutlich zu machen, unterstrich Clemens Hoch, dass sich in den letzten sechs Wochen mehr Menschen mit Corona infiziert hätten, als in den sechs Monaten zuvor, wobei 75 Prozent der Infizierten nicht wüssten, wo sie sich angesteckt hätten. Man rechne allerdings in den nächsten 14 Tagen mit weiter ansteigenden Zahlen, wobei die neuen Maßnahmen erst nach ca. 7 – 10 Tagen wirkten. Zurzeit sei man in den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern noch entspannt, jedoch sei auch hier eine Zunahme an Infizierten zu erkennen. Das Tückische an dem Corona-Virus sei, dass die Menschen sich nicht gleich am ersten Tag krank fühlten, da der Verlauf im Gegensatz zur Influenza „eher schleichend“ verläuft und die Patienten sich bei schweren Verkäufen sehr lange in medizinischer Behandlung befänden. „Wenn es uns gelingt, die Infektionsdynamik im November zu unterbrechen, dann können Schulen und Kindergärten verlässlich geöffnet bleiben und in der Weihnachtszeit möglicherweise weitreichende Beschränkungen im Hinblick auf persönliche Kontakte und wirtschaftliche Tätigkeit vermieden werden“, so Clemens Hoch, Staatssekretär.
Besonders am Herzen lagen den Teilnehmern des Bürgerdialogs u.a. die Aerosol-Werte in überfüllten Schulbussen, die Schließung der Restaurants und vor allem die Frage, warum die strengen Maßnahmen erst seit dem 02.11. gelten und nicht bereits am Freitag vor dem Wochenende. So hätten zum Beispiel viele große Gruppen am Samstag und Sonntag u.a. noch ausgiebig Halloween gefeiert. „Wir haben unter enormem Hochdruck die Voraussetzung für die neuen Maßnahmen umgesetzt. Damit waren die Länder noch schneller als die Bundeskanzlerin, die erst am Mittwoch 04.11. beginnen wollte“, erklärte Clemens Hoch, der auf Anfrage auch ausführlich darüber berichtete, was die Ministerpräsidenten in den diversen Videoschaltungen beschließen und welche Arbeiten hinter diesen Beschlüssen stehen. Weitere Themen, wie „Luftreiniger-Geräte in Schulen“, „wo kommt das Geld für die finanzielle Hilfe her und wie werden die Ausgaben refinanziert?“,,Der Nachteil für Frauen, die bei Kurzarbeit als Mini-Jobberinnen nichts bekommen und vieles mehr wurden ebenfalls von Clemens Hoch mit großem Einfühlungsvermögen und in der gebotenen Ausführlichkeit erläutert. „Wenn wir uns an alle Regeln halten, werden wir auch durch die „2. Welle kommen“, sagte Hoch zum Abschluss des digitalen Bürgerdialogs.
Marc Ruland, MdL, versprach, zeitnah einen „Schulbus-Check“ durchzuführen, außerdem werde in Kürze ein zweites Video-Meeting angeboten. Bürger können sich mit ihren Fragen jedoch auch gleich an das Werner-Klein-Haus wenden (02632 495042) oder direkt an wahlkreis@marc-ruland.de .